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Die Kategorien:

1. Was ist eine Eigentumswohnung?

2. Abrechnung

3. Eigentümerversammlung

4. Vermietete Eigentumswohnung

5. Reparaturen

6. Investition in Eigentumswohnungen

7. Wenn der Anwalt 3x klingelt

8. Frischer Wind 2020 – Die WEG-Reform

9. Crash am Immobilienmarkt 2022?

Warum dieser Blog?

Unser Alltag ist voll mit unterschiedlichen Regeln. Viele Regeln und Konventionen des täglichen Lebens beherrschen wir, obwohl es nicht einmal für unseren beruflichen Alltag von Bedeutung ist. Jeder kennt Abseits, Schwalbe und Elfmeter. Wir wissen, wie man mit EC-Karte zahlt, eine Fahrkarte der Rheinbahn kauft, ein Taxi ruft oder WhatsApp benutzt.

Das gilt aber irgendwie nicht für die Regeln des Wohnungseigentums. Haben Sie schon mal das WoEigG oder Ihre Teilungserklärung gelesen? Obwohl diese wesentlich größeren Einfluss auf Ihr tägliches Leben ausüben als die Abseitsregelung im Fußball.

Die Regeln des WoEigG beeinflussen Ihr tägliches Leben wesentlich mehr, als Sie denken.

Anders als beim Führerschein, wo der Fahrlehrer alles haarklein erklärt, gibt es für WEG-Recht niemanden, den die Eigentümer fragen könnten. Zumindest niemanden, dessen Aufgabe es ist, Ihnen das WEG-Recht zu erklären. Die Beurkundung des Kaufvertrags ist die Türschwelle zum Wohnungseigentum, doch selten leisten Notare Aufklärungsarbeit. Sie stellen beim Vorlesen des Kaufvertrags lieber Geschwindigkeitsrekorde auf – und viele WEG-Verwalter sind mit dem täglichen Job dermaßen überlastet, dass sie keine Zeit haben, irgendwas zu erklären – sofern sie überhaupt erreichbar sind.

Es verwundert also nicht, dass viele Eigentümer die Regeln ihrer Rechtsform „WEG“ häufig gar nicht kennen. Deswegen geistern viele gefährliche Halbwahrheiten durch die Köpfe. Wen sollen die Eigentümer auch fragen? Schließlich wird gegoogelt – und vielleicht findet man in irgendeinem Wald-und-Wiesen-Forum ein paar Halbwahrheiten, wahrscheinlich noch aus dem Mietrecht.

Sollte man sich wirklich darauf verlassen, was der Benutzer „WEG_Kenner_m_1994“ im Forum „Plauderecke/Sonstiges“ zum Besten gibt?

Das kann teuer werden: Gefährlich wird es, wenn Eigentümer (oder Verwalter) solche Halbwahrheiten für bare Münze halten. Lückenhafte Kenntnisse bergen Konfliktpotential. Die Konsequenz sind schlimmstenfalls jahrelange Grabenkämpfe. Eine verlorene Anfechtungsklage kann locker 5.000 EUR kosten. Allein im Jahr 2017 (!) gab es laut statistischem Bundesamt 22.479 WEG-Verfahren – nur vor den Amtsgerichten.

Wir sprechen hier nicht von Rechtsstreitigkeiten mit Nachbarn, Bauträgern, der Versicherung und auch nicht von jemandem, der bei Glatteis auf die Nase gefallen ist. Es handelt sich allein um Binnenstreitigkeiten innerhalb der WEG. Da geht es um Beschlussanfechtungen, bauliche Veränderung ohne Genehmigung und so weiter. Regelmäßig zahlt der Verlierer Gerichts- und Anwaltskosten, auch die des Gegners.

 „Das haben wir schon immer so gemacht“ gilt nicht, verdeutlichte wieder einmal ein Gericht, diesmal (im Juni 2018) das Landgericht Berlin.

Besonders traurig ist Streit, der nur entsteht, weil in den Köpfen unterschiedliche (falsche) Vorstellungen existieren. Manchmal beißen sich Eigentümer fest, weil sie gefährliches Halbwissen mit geltendem Recht verwechseln, ein anderes Mal versagt die Hausverwaltung bei der Aufklärungsarbeit.

Missverständnisse bleiben ungeklärt und entwickeln sich im Laufe der Jahre zu tiefen Gräben.

Muss das sein?

Die Rechtsform Wohnungseigentum ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Sie ist einzigartig, weil sie Elemente von anteiligem Gemeinschaftseigentum und von ausschließlichem Sondereigentum enthält. Deswegen gibt es eine ganze Reihe von Rechten und Pflichten, die auf den ersten Blick nicht unbedingt einleuchten. Anders als beim Führerschein brauchen Sie keinerlei Vorkenntnisse und keine Prüfung, um Wohnungseigentum zu erwerben. Obwohl das sehr hilfreich wäre.

Ich möchte auf dieser Seite etwas Licht ins Dunkel bringen, Aufklärungsarbeit über die Rechtsform „WEG“ leisten und häufig gestellte Fragen beantworten. Wenn es mir gelingt, können Sie hier viele Grundlagen nachschlagen und finden Antworten auf viele Fragen. Das ist nicht uneigennützig, sondern hilfreich: Viele Fragen höre ich ganz oft. Wenn ich sie an zentraler Stelle beantworte, kann ich mich besser auf die Arbeit konzentrieren.

Haftungsausschluss: Achtung, keine Rechtsberatung!

Obwohl das ja eigentlich klar sein müsste… Ich bin kein Rechtsanwalt und die Beiträge dieser Netzseite stellen keine rechtliche Beratung dar. Erst recht sind sie nicht allgemeinverbindlich. Die hier genannten Regeln und Beispiele gelten unter bestimmten Voraussetzungen. Jeder Einzelfall ist anders und bringt bestimmte Besonderheiten mit sich. Wenn die Ratschläge im Allgemeinen hilfreich sind, ist nicht sichergestellt, dass sie für einen ganz bestimmten Fall ebenfalls gelten. Fragen Sie Ihren (qualifizierten Fach-) Anwalt, nehmen Sie rechtliche Beratung in Anspruch und übernehmen Sie nicht undifferenziert alles, was Sie lesen. Treffen Sie auf Basis allgemein gehaltener Ratschläge keine Entscheidungen. Konsultieren Sie gute Berater und Ihren gesunden Menschenverstand.

Und jetzt wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung.

Herzliche Grüße

Dr. Stephan Walochnik

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